EMD Life Factbook
Sonntag, 5. April 2015

Warum soll nicht alles seinen Platz haben, auch wenn es auf dem Boden ist?

Als ein mobiles Wesen, das seine Position im Raum sowie im Geistesraum ziemlich einschränkungsfrei verändern kann - sofern die neue nicht allzu weit von der vorherigen Position entfernt sein sollte, scheint mir eine Verortung von Dingen und Festlegung von Fakten ziemlich schwer zu fallen.

Doch nehmen Gegenstände, die nicht an ihrem Platz sind, mir Bewegungs- und Handlungssraum weg? Beanspruchen sie unnötig meine Aufmerksamkeit und damit Freiraum im Denken?

Eben konnte ich, allein durch das Freiräumen des Tisches, die jetzige Schreibsituation beiweitem verbessern. Und ganz nebenbei die Katze rauslassen, die mit ihrer Art von Aufmerksamkeitsbindung den Tippakt unterbrach. Ihr zu Ehren muß ich aber auch zugeben, dass sie den dem Tippakt vorhergegangenen Gedankengang anstieß. Ich habe verruchterweise während sie auf ihr Essen wartete die Katzenecke, die versteckt auf dem Boden ist, aufgeräumt, um sie in Geduld zu schulen.

Nun, da ich in wenigen Minuten Besuch erwarte und mir nochmals Gedanken zu Priorisierung und Zeitgefühl machen sollte, verschiebe ich den Gedankengang, und gehe schnell duschen.

PS: Guter Radiobeitrag: www.deutschlandfunk.de -> diskursmaschine -> vor allem guter Autor!

Update: Suchen, physisch wie geistig, sind die Folge von Unordnung, und das kostet Zeit und Geduld. Eine Verortung, ein Fest-Legen scheint zwar etwas Endgültiges zu sein, ist es aber nicht. Es benötigt nur etwas Aufmerksamkeit in jenem Moment, und lässt hernach einen in Ruhe, bis zu dem Zeitpunkt, da ich es wieder benötige. Bis dahin ist es aus den Augen und aus dem Sinn, bestenfalls eine Ergänzung des räumlichen, schönen Gesamteindrucks, vielleicht auch wie versteckte, glitzernde Schätze in den Schubladen und Ecken, jedenfalls eine Befreiung des Raumes und Geistes, Platz für Kreativität und spontane, aber auch gezielte Handlungen. Und die Dinge, die sich nicht verorten lassen, da sie ständig in Benutzung sind oder selbst Freiheit besitzen, haben eh ein Eigenleben, aus dem Kreativität und Spontaneität entspringt.

Ein guter Grund, gelassen aufzuräumen und Dinge wie Menschen Sein zu lassen.

Zu meiner Person

Eine Machine mit geringer Speicherkapazität, dafür mit vielen Schnittstellen und hoher Bandbreite und Verarbeitungsrate hängt sich gerne auf.

Da ich aber Mensch und keine Maschine bin, bin ich stets auf der Suche nach optimalen Lösungen, um den strukturgegebenen Problemen Herrin zu werden - und scheitere zumeist an Zweifeln, Faulheit und Perfektionswahn.

Nun, zufällig (und bezeichnenderweise) zeitgleich mit dem remake von antville probiere ich hiermit eine neue Möglichkeit der Druckentlastung durch ein externes Gehirn zwecks Austausch mit mir und - sofern Interesse besteht - mit anderen über die Fakten, Unzulänglichkeiten und Perlen des Lebens aus, ohne gleich kommerziell ver- oder persönlich bewertet zu werden.

Ziel: Ein inneres Bild aus Worten zeichnen - Erinnerung. Denn Photos sind für Anfänger.

Sie sind nicht angemeldet