Erster Mensch in Worte gebannt
Ich sitze im Garten, die ersten Erinnerungen kommen auf. Da ist dieses Gefühl, das neu ist, und doch so wohlbekannt. Schon fast vergessen aber plötzlich wiedergeboren worden - vor einigen Tagen an einem bestimmten Ort einfach aufgetaucht. Von dieser Quelle aus speist es nun meine Stunden. Aber je weiter es zurück liegt, umso mehr scheint sich das Gefühl zu verdünnen. Seinen Geschmack mag ich allerdings, und deswegen will ich mich erinnern, es verstärken, reinigen, es aufklären.
Wann kam es auf? Es war kein Zeitpunkt in der Vergangenheit, es war eine Verweilfläche, in der ich mich bewegte. Hunderte um mich, doch um mich herum eine Kugel aus Wohlgefühl, meine eigene kleine Welt. Und darin dieser neue Mensch, der die Hülle bildet und doch mittendrin ist - wie die schützende Baumkugel Groom in diesem Hollywood-Film. Über Welten hatten wir auch gesprochen. Wir haben unsere Erinnerungen über das Zusammenleben geteilt, Ideen ausgetauscht, uns gegenseitig etwas beigebracht, verstanden.
Und mit der Erinnerung verkleidet sich das Gefühl endlich in Worte, Gesprächsfetzen, es bekommt eine Art zu sprechen, es bekommt einen Blick, ein Gesicht, einen Körper, eine Hand, einen Duft. Und eine Stirn an meiner. Aber keine Stimme, keine Pointe, keine Details, keine Beschreibung. Nicht warm oder kühl, nicht tief oder aufgeregt. Was an Worten passt ist Offenheit und Wohlgefühl, losgelassene Gedanken, und Bitterkeit im letzten Satz. Bilde ich mir diese ein?! Erste Erinnerungen können tückisch sein.
Und nun höre ich das Pling meines Postfaches. Ich werde nervös, laufe hin und her, kann mich nicht entscheiden. Dann ich reiße mich zusammen, schaue ungeschickt nach. Es ist Werbung. Es ist lächerlich.
Wenn es soetwas wie ein Vorgefühl ähnlich der Hoffnung oder Befürchtung geben soll, könnte es auch ein Nachgefühl geben? Eines, das auf dem ursprünglichen aufbaut, es dadurch aber überdeckt? Vielleicht mit Bitterkeit, vielleicht mit Stolz, oder mit Freude. Was auch immer, durch die Erinnerung habe ich Einfluss auf den Geschmack des Nachgefühls.
Denn was soll ich mir das Leben schwer machen und heimlich schwelgen oder trauern, zweifeln oder alles umwerfen. Es war schön, es war besonders, selten, aber nicht mehr und nicht weniger, denn es war auch auch einiges an Alkohol dabei. Und deswegen erkläre ich es jetzt zum Naturschutzgebiet meiner Seele und lasse es unbebaut, rein durch unverfälschte, schöne Erinnerung, die mich lächeln machen.
Fast hätte ich versäumt, ihm durch den Äther ein kleines Danke zu schicken. Gut, dass es dich gibt.
Bytheway: hab dem Gefühl nachgefühlt und überraschend viel gefunden - ist wohl sowas wie das deutsche 'logos'. de.wikipedia.org
Synonyme » g » Gefühl Synonyme für: Gefühl | Bedeutung
207 Synonyme in 21 Synonymgruppen
1 Bedeutung: Eindruck [n] Instinkt, Sinn, Vermutung, Ahnung, Empfinden, Empfindung, Fingerspitzengefühl, Gespür,
Riecher, Spürsinn, innere Stimme, sechster Sinn, Stimmung, Tastsinn, Vorgefühl, Gefühl 2 Bedeutung: Gemütsbewegung [n] Gefühlszustand, Erregung, Affekt, Aufregung, Gefühl, Emotion 3 Bedeutung: Formel [n] Gefühl, Gefühlsausdruck, Ausdruck 4 Bedeutung: Empfindung [n] Anziehung, Ausstrahlungskraft, Effekt, Einwirkung, Gefühl, Wirkung, Eindruck 5 Bedeutung: Ahnung [n] Gewissen, Annahme, Befürchtung, Besorgnis, Gefühl, Ruf, innere Stimme 6 Bedeutung: Rührung [n] Mitgefühl, Aufregung, Gefühl, Regung, Affekt, Gemütsbewegung 7 Bedeutung: Psyche [n] Ich, Seele, Bewusstsein, Gefühl, Gemüt, Herz, Inneres 8 Bedeutung: Sinn [n] Gefühl, Gespür, Instinkt, Organ 9 Bedeutung: Instinkt [n] Gefühl, Gespür, Spürsinn, Spürnase 10 Bedeutung: Annahme [n] Ahnung, Argwohn, Bedenken, Befürchtung, Mißtrauen, Mutmaßung, Unterstellung, Verdacht,
Zweifel, Gefühl, Hypothese, These, Vermutung 11 Bedeutung: Inneres [n] Gefühl, Geist, Ich, Empfindung, Bewusstsein 12 Bedeutung: Sinneswahrnehmung [n] Apperzeption, Gefühl, Impression, Sinneseindruck, Wärme, Sinn, Empfindung 13 Bedeutung: Mutmaßung [n] Hypothese, Meinung, Spekulation, Vermutung, Auslegung, Behauptung, Fiktion, Gefühl,
Unterstellung, Verdacht, Vorahnung, Vorgefühl, Vorherwissen, Vorstellung, Annahme 14 Bedeutung: Gespür [n] Empfindung, Gefühl, Scharfsinn, Spürnase, Spürsinn, Witterung, Auge, Intuition, Instinkt 15 Bedeutung: Befürchtung [n] Ahnung, Annahme, Gefühl, Sorge, Vermutung, Vorgefühl, Angst, innere Stimme, Vorherwissen,
Panik, Besorgnis 16 Bedeutung: Gemütslage [n] Anwandlung, Gefühl, Gemütsverfassung, Gemütszustand, Grundgefühl, Laune, Seelenlage,
Zustand, Verfassung, Gestimmtheit, Stimmung 17 Bedeutung: Zuneigung [n] Hingezogenheit, Zärtlichkeit, Anhänglichkeit, Gefühl, Herzenswärme, Herzlichkeit, Hingabe,
Hingebung, Leidenschaft, Verbundenheit, Verliebtheit, Gefälligkeit, Hinneigung, Innigkeit, Liebe 18 Bedeutung: Verständnis [n] Einsehen, Empfindung, Empfänglichkeit, Gefühl, Gespür, Neigung, Spürsinn, Zugang, Affinität,
Riecher, Ader, Antenne, Draht, Organ, Sinn 19 Bedeutung: Seelenleben [n] Charakter, Empfindung, Gefühl, Herz, Innerlichkeit, Psyche, Seele, Temperament, Wesen, Brust,
Busen, Innenleben, Innenwelt, Sinn, Gemüt 20 Bedeutung: Anstand [n] Diskretion, Feinfühligkeit, Gefühl, Geschick, Verschwiegenheit, Zartgefühl, Zurückhaltung,
Aufmerksamkeit, Empfindung, Fingerspitzengefühl, Höflichkeit, Mitgefühl, Mitleid, Sitte, Takt 21 Bedeutung: Vorliebe [n] Faible, Freundschaft, Gefühl, Hang, Interesse, Neigung, Wohlgefallen, Wohlwollen, Zuneigung,
Anteilnahme, Gefallen, Geschmack, Schwäche, Teilnahme, Mitgefühl, Sympathie